Die zwei Testamente (bzw. die zwei Bunde) und ihre unterschiedlichen Lebensweisen

Zur Definition: Es gibt zwei Gruppen an biblischen Textsammlungen, nämlich das hebräische „Alte Testament“ (AT) und das griechische „Neue Testament“ (NT). Beide Begriffe wurden erst Ende des 2. Jahrhunderts von Christen eingeführt, um zwischen den alten hebräischen (jüdischen) und den neuen christlichen Schriften zu unterscheiden. Das Wort „Testament“ ist kein hebräisches Wort, sondern stammt aus dem lateinischen "testamentum", dessen Ursprungs-Bedeutung „rechtsverbindliche Verfügung“ bzw. „ein Bündnis“ ist. Mit anderen Worten: „Im Latein der christlichen Kirchen ist testamentum eine Begriffsübernahme des griechischen diatheke (διαθήκη) der Septuaginta, dies von ursprünglich hebräisch berit, und bezeichnet den von Gott „verfügten“ Bund, den das Volk Israel annahm. Ein diatheke war ganz allgemein ein Vertrag, der von einer Seite angeboten wurde, und von der anderen Seite akzeptiert oder abgelehnt, aber nicht geändert werden konnte“ (Wikipedia).

 

Bei dem Wort "Testament" geht es also überhaupt nicht darum, was Jemand nach dem Tode eines Menschen erben wird, wie manche meinen. Es geht um etwas sehr viel wichtigeres, nämlich um zwei unterschiedliche Bunde bzw. Verträge der Menschen mit Gott. Genauer gesagt geht es um den „Alten Bund“, den Gott mit dem geographisch begrenzten Volk Israel machte und dem „Neuen Bund“, den Gott mit dem weltweiten (internationalen) christlichen Volk oder besser gesagt mit der „christlichen Familie“ schloss.

Der eine Bund auf der Erde und der andere Bund im Himmelreich

Beim ersten Bund offenbart sich JHWH den Menschen und beim zweiten Bund offenbart sich Jesus Christus. Somit bilden als AT und das NT die vollständige Offenbarung Gottes und seines zweifachen Gesetzes an uns Menschen. Beim ersten Bund floss Blut durch die Beschneidung und beim neuen Bund sind wir durch das Blut Jesu geheiligt, denn er hat die Todesstrafe für alle diejenigen bezahlt, sie sein Opfer annehmen und ihm nachfolgen, indem sie sich von Hass und Gewalt abkehren und stattdessen in Liebe leben. Der alte Bund (bzw. der erste Bund) ist ein physischer Bund für eine physische Nation (Israel) und hat meist nur physische Verheißungen auf der Erde. Doch der zweite ist ein neuer geistiger Bund für eine geistige Gemeinde mit geistigen Verheißungen für die Ewigkeit. Diese werden nicht hier auf Erden, sondern erst nach dem Tode in einer anderen Dimension, nämlich in der Geistwelt (im Himmelreich) verliehen. Daher muss der zweite Bund viel größere Anforderungen an die Lebensweise der Menschen und an die Einhaltung der Gebote Gottes in Bezug auf die Liebe haben, da er auch einen viel höheren und ewigen Lohn hat. Heute sind zwar viele Christen arm und werden verfolgt, in Wirklichkeit sind sie jedoch sehr reich und Könige, die in der Geistwelt zusammen mit Christus für immer regieren werden (1.Petr 2,9; Offb 1,5-6; 5,10). Es gibt also sehr große Unterschiede zwischen beiden Testamenten/Bunden/Verträgen und wer das nicht beachtet, der wird den Inhalt, den Sinn und den Aufbau der Bibel niemals verstehen können.

NT und AT sind sehr verschieden - Christen dürfen nicht verurteilt werden

Wenn jemand die Bibel anklagt und behauptet, dass darin auch schlimme Dinge stehen, wie z.B. dass die Israeliten Gewalt und Kriege gegen andere Völker geführt haben; so kann er damit keinen einzigen Christen anklagen, da es Christen und den Neuen Bund erst viel später gab, nämlich erst ab dem Auftreten Jesu Christi, also erst vor 2.000 Jahren. Die Lebensweise der Christen wird durch die griechischen Texte bestimmt und ist durch die Bergpredigt (Mt 5-7) und die Liebe definiert (1.Kor 13). Wer also die Christen anklagen will, der muss erst einmal etwas Anstößiges im gesamten Neuen Testament finden und nicht im hebräischen Alten Testament. Christen sind niemals verantwortlich für das was Juden von 3.000 Jahren gemacht haben, für das was im AT beschrieben wird. Für Christen zählt nur die Nachfolge Jesu Christi. Zwar lesen wir auch die historischen Ereignisse im AT zu Informationszwecken und auch um zu sehen, was die Folge von Sünde ist, aber für Christen zählt nur die Nachfolge Jesu Christi und seine Gebote und nicht die Gebote, die einem anderen Volk gegeben wurden. Der erste zeitlich begrenzte Bund betont hauptsächlich das physische Gesetz, doch der zweite Bund betont die geistige Liebe, weil es ein ewiger Bund ist. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Bunden, Verträgen bzw. "testamentum" (rechtsverbindliche Verfügungen). Im neuen Bund gibt es daher keine Tieropfer mehr, weder hier auf Erden noch im Himmelreich. Sie waren nur ein Symbol auf Jesus Christus, der sich selbst aufopferte und uns vor dem zweiten Tod befreit hat, denn die Sünde der Menschen hatte den Tod zur Folge. Altes und Neues Testament sind sehr verschieden und dürfen nicht in einen Topf geworfen werden, wenn einige Menschen die Bibel oder die Christen kritisieren und anklagen wollen. Sie müssen genau unterscheiden zwischen den zwei Lebensweisen im Alten und dem Neuen Testament unterscheiden oder lieber schweigen, da sie sonst Tatsachen verdrehen, zu Verführern werden und die Bibel - und damit Gott - in ein schlechtes Licht stellen. 

 

Es gibt zudem ein weiteres großes Missverständnis, denn Milliarden von Menschen haben sich über die Jahrhunderte als Christen bezeichnet, die in Wirklichkeit gar keine Christen waren. Ihre Sünden und Gewalttaten haben dazu geführt, dass das Christentum in ein schlechtes Licht gestellt wurde. Viele wissen daher auch gar nicht, was das Christentum eigentlich ist und meint. Ein "echter Christ" ist nur derjenige, der den neunen Bund mit Gott annimmt und dem Beispiel Jesu Christi folgt. Wer in Sünde, Hass und Gewalt lebt, der ist kein Christ, sondern er benutzt diesen Namen nur, folgt aber in Wirklichkeit einem anderen Geist, der in Feindschaft zu Gott steht. Diese Unterschiede kann ein Mensch nur erfahren, wenn er die Bibel liest und nicht nur über dieses Buch spricht.

Der Alte Bund war für viele, der Neue Bund ist für wenige

Der alte Bund war für das ganze Volk Israel (100%). Der neue Bund ist aber nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass auch alle Menschen Teil dieses Bundes sein können oder sind. Die Bibel offenbart nämlich mit deutlichen Worten, dass prozentual nur wenige Menschen auf der Erde zu diesem geistigen Bund gehören. Zwar können Menschen aus allen Nationen der Erde in diesen Bund aufgenommen werden, doch nur wenn sie bereit sind Jesus Christus in allem nachzufolgen.

 

Die neutestamentliche Gemeinde ist kein physischer, sondern ein geistlicher Leib, zu dem nur Menschen aus allen Völkern und Nationen gehören, die Jesus wirklich nachfolgen und die geistigen Gesetze der Liebe beherzigen. Auch heute nennen sich zwar viele "Christen", verleugnen Jesus jedoch durch ihre Taten und Sünden. Die wahre christliche Gemeinde ist klein (Mt 7,14.21; 22,14; 1.Kor 1,26-29) und „wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein“ (Röm 8,9.14). Das ist so einfach. Es geht in der Definition also niemals um die Mitgliedschaft oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche oder religiösen Gemeinde, sondern nur um die Zugehörigkeit zum geistigen Leib Jesu Christi. Das ist der neue Bund. Die Christen berufen sich nicht auf den alten Bund des AT, welcher dem Volk Israel gegeben wurde, sondern auf den neuen Bund des NT mit Jesus Christus. Aber die Bibel ist trotzdem nur als Ganzes komplett und nur wer die gesamte Schrift studiert, der wird die Unterschiede der zwei Wege erkennen können. Es ist nicht möglich das NT ohne das Fundament des AT zu verstehen. Und umgekehrt ist es auch nicht möglich das AT in vollem Umfang zu erfassen, wenn die Erfüllung zahlreicher prophetischer Ereignisse im NT - insbesondere in Bezug auf Jesus Christus - nicht bekannt ist. Im AT werden auch wichtige prophetische Ereignisse beschreiben, die sich noch erfüllen werden und im engen Zusammenhang mit dem Buch der Offenbarung stehen. Beide Testamente bzw. beide Bunde müssen also in ihrem Gesamt-Zusammenhang betrachtet werden. Es gibt zwar Gemeinsamkeiten, doch auch wesentliche Unterschiede in der Lebensweise.

 

Bereits zur Zeit des Alten Bundes wurden einige wenige Menschen von Gott berufen, die auch den Heiligen Geist erhielten und somit Teil des geistigen Bundes wurden. Das AT ist das Buch des irdischen Gesetzes, während das NT das Buch der Liebe, also des ewigen geistigen himmlischen Gesetzes ist. Im NT geht es daher auch nicht um irdische Gebote, sondern um die volle Offenbarung der Dimension der Liebe, was das Dienen, Demut, Unterordnen, und sogar die Feindesliebe mit einschließt. Es gibt also wesentliche Unterschiede zwischen dem Alten und dem Neuen Bund und viele Gesetzte des AT sind für Christen völlig unnötig und ungültig (Opfer-, Zermonial-, Priester-, Militär-Gesetze). Sie sind nämlich durch den Tod Jesus Christi vollkommen erfüllt worden.

 

Der Unterschied zwischen beiden Bunden wird besonders in den Worten der Bergpredigt deutlich (Mt 5-7). Sie zeigt einen völlig neuen und heiligen Lebensweg, den sonst keine andere Religion lehrt. Unsere Taufe ist ein sichtbares Zeichen einer inneren Einstellung und zeigt unsere Bereitschaft in den neuen Bund einzutreten, das bedeutet in allem Gottes Willen zu tun und in allem dem Beispiel Jesu Christi nachzufolgen. Das untertauchen (und kein bespritzen) versinnbildlicht das untertauchen der Sünde, bzw. das Sterben des alten Lebens, es erwacht ein neuer Mensch, dessen Wille es ist, Jesu Liebe als Beispiel zu nehmen, egal was es auch für Probleme und Leid bringen mag.

Warum wird der neue Bund von der Welt gehasst?

Die Welt will nichts von "Bibel", "Gott" und von einem "Bund mit Gott" wissen. Sie will erst recht nicht von „Sünde“ hören, denn Menschen wollen sich nicht vorschreiben lassen was sie zu tun oder zu lassen haben. Sünde ist der Bruch von Gottes Geboten: "Jeder, der Sünde tut, tut auch Gesetzlosigkeit; denn die Sünde ist die Gesetzlosigkeit" (1.Joh 3,4; KNT). Die Welt will auch gar nichts vom „zweiten Tod“ und dem Buch des Lebens hören. Stattdessen reden sie sich lieber ein, dass jeder sowieso das ewige Leben besitzt und zwar ganz egal was er auch tut. Deswegen achten die Menschen nicht auf Gottes Gebote und wollen alles selber ausprobieren. Sie wollen Selbstbestimmung des Menschen ohne dem Gehorsam zu Gott. Die Gesetzte des Neuen Bundes sind ein Dorn im Auge der Welt. Dies wird besonders in zwei Bereichen deutlich, nämlich bei der Gewalt und besonders bei der Sexualität, wo heute jeder ins Bett geht mit wem er will. Aber Jesus sagte zu dem Neuen Bund revolutionäre Worte:

 

Vom Töten: "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist (2.Mose 20,13; 21,12): »Du sollst nicht töten«; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. (22) Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig" (Mt 5,21-22).


Vom Ehebruch, Sexualität: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 20,14): »Du sollst nicht ehebrechen.« (28) Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen" (Mt 5,27-28).


Vom Vergelten: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2.Mose 21,24): »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« (39) Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. (40) Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. (41) Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. (42) Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will" (Mt 5,38-42).

 

Die Welt hasst die Christen, da sie anders sind und beim sündigen Leben nicht mitmachen und somit der bösen Welt ein Gewissen machen. Das ist aber nichts Neues, denn schon vor 2.000 Jahren sagten Jesus und Johannes:

 

"Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. (19) Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. (20) Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. (21) Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat" (Joh 15,18-21).

"Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst" (1.Joh 3,13).

 

Auch Satan hasst die Christen besonders, denn sie leben anders als er es will. Er weiß ganz genau, dass die derzeit so schwachen Christen nach dem Tode eine viel höhere Macht erhalten, als er sie jemals hatte, denn die Gerechten werden zusammen mit Jesus über die Erde regieren (Mt 19,28; Offb 2,26-28; 3,21) und Satan ins Gefängnis werfen (Röm 16,20; Offb 12,9; 20,2). Satan hasst die Christen und ihren Bund mit Gott, denn sie sind eine große Gefahr für ihn. Wenn nämlich sich jeder Mensch an den Neuen Bund mit Gott halten würde, was wäre dann? Dann gäbe es sofort keine Gewalt, keine Kriege, keine Lügen, keinen Ehebruch, keine Unzucht, keine Drogenprobleme, keine Umweltzerstörung und keine Depressionen mehr. Was wäre dann? Dann wäre Liebe und das Reich Gottes auf Erden. Aber genau das wäre für Satan der reinste Horror, denn das würde bedeuten, dass alle Menschen nur Gott gehorchen und keiner ihm. Genau das will Satan verhindern, denn er hasst alles was Gott gemacht hat. Die Bibel ist gerade im Neuen Testament sehr ausführlich in diesem Punkt, es lässt kaum noch eine Frage über Satan und die Dämonen offen und zeigt wie sie gegen unseren geistigen Bund mit Gott kämpfen und uns davon abbringen wollen.

Die Erkenntnis über den Neuen Bund kommt nicht von selbst

Wer seine Zeit mit sinnlosen TV-Sendungen verschwendet und selten im Wort Gottes liest, dem verschließt sich eine Welt mit sensationellem geistigem Wissen. Wer nicht sucht und nicht Gott um Verständnis bittet, der wird auch keine Erkenntnis über die geistige Dimension erhalten und wird blind bleiben. Wer also die Bibel und die zwei Bunde kennen lernen will, der muss selber seinen Teil tun und die 70 Bücher der Heiligen Schrift aufschlagen, so wie es die Urchristen getan haben:

 

"Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. (11) Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich;
sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. (12) So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern" (Apg 17,10-12).

 

"Und ich [Jesus] sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. (10) Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (11) Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? (12) Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? (13) Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!" (Lk 11,9-13)